Zylinderkopfdichtung 16V

Reparatur für den 24V, technische Fragen zum 16V?

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Sims
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Re: Zylinderkopfdichtung 16V

Beitrag von Sims » 07 Mär 2011 23:55

Die Kolbenringe sind bei den 16v und auch bei den 24v eine Schwachstelle. Der Ölverbrauch hat sich in den Meisten Fällen erledigt, sobald die Kolbenringe gewechselt, und der Motor anständig überholt wurde.
Allerdings sind die 16V Motoren rein Mechanisch gesehen ein ziemliches Groschengrab. So ziemlich jeder 16V hat ausgeschlagene Zylinderlaufbuchsen, somit auch keinen Kreuzschliff mehr. Der Kreuzschliff ist nötig, um den erforderlchen Ölfilm in der Laufbuchse zu gewährleisten. Ohne ihn kann das Öl nicht mehr haften, es wird u.a. mitverbrannt. Die Folge daraus ist ein hoher Ölverbrauch, und u.U. eine morgendliche Nebelmaschine.
Die Ventilschaftdichtungen alleine zu wecheln ist ziemlicher Unsinn. Der Ölverbrauch ist, entgegen der Meinung einer selbsternannter Hinterhof-Chefmechaniker, angehenden Kfz-mech.-Lehrlingen und Bastlern schlichtweg auf die schlechte Motorenbauweise und der mittelmäßigen bis schlechten Wartung zurückzuführen. Auch in den meisten Lehrbüchern zum Thema Motorentechnik ist der morgendliche Qualm als Folge defekter Ventilschaftdichtungen zu sehen, diese Behauptung ist aber im Falle des FS Motors von Mazda falsch, bzw nicht ganz zutreffend. Es gibt auch noch andere Japanische Motoren, welche ähnliche Mängel in der Bauweise aufweisen.

Die Ventilschaftdichtungen, welche Werksseitig verbaut wurden, haben in der Regel ihre Elastizität erhalten können, sie verfügen über genügend vorspannung und werden nicht Rissig.
In den Seltensten Fällen sind also die Ventilschaftdichtungen wirklich defekt. "Überholte" Zylinderköpfe sind i.d.r. nur ein optischer Genuss, das Problem wird dadurch definitiv nicht beseitigt.
Eine kurz- bis mittelfristige Verbesserung bringt das Auswechseln der Kolbenringe.
Eine Langfristige, standhafte und auch für weitere ernsthafte Maßnahmen zur Leistungssteigerung taugliche Lösung ist ein Aufbohren der Zylinder. Mit neuen Übermaßkolben und natürlich auch neuen Kolbenringen, ist das Problem langfristig behoben.
Übermaßkolben bekommst du in den USA hinterhergeschmissen, ein aufbohren des Blocks auf die Kolbenmaße macht dir jeder anständige Motoreninstandsetzer deines Vertrauens.

Tipp: Wechsel die Ölpumpe in gänze. Ein Neuteil ist in den Usa zu bekommen. Das Klappern der Hydros verschwindet dann komplett, wenn die Hydros vorher gereinigt und gewartet wurden. Hydrostößel können nicht kaputt gehen, es sei denn das Material hat versagt. Die meisten Hydros sind einfach verschmutzt, und gefüllt mit altem ölschlamm, welcher das kleine Ventil in dem Hydro verstopft. Somit werden sie weich, träge und fangen an zu klappern. Eine Anleitung zum Reinigen findest du auf probetalk.com, oder im forum.ford-probe-driver.de
Abgesehen davon, ist der Öldruck in diesem 16V Motor ärgst peinlich, und sollte alleine deswegen schon eine neue Ölpumpe verpasst bekommen, welche du auch noch modifizieren kannst, um noch ein wenig mehr Öldruck zu erhalten.


Naja, die wenigsten haben wirkliches Interesse an ernsthaften Lösungen für Motorenprobleme. Die Ratschläge oben Kosten alle etwas mehr wie die üblichen "Reparaturen", du solltest also abwägen können, wie lange du das Auto behalten möchtest.



Grüße
Simon
forum.ford-probe-driver.de

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